: Kontrollleuchten im Auto: Was tun, wenn sie leuchten?
Bildquelle: Unsplash
Vermutlich kennen Sie das dumpfe Gefühl in der Magengrube. Sie fahren unbesorgt im Auto, genießen gute Musik im Radio und freuen sich darauf, bald am Ziel anzukommen. Doch plötzlich blinken aus dem Nichts Kontrollleuchten auf. Manche lösen vielleicht mehr, manche weniger Panik in Ihnen aus. In jedem Fall überkommt Sie ein Unbehagen und die drängende Frage: Was jetzt? Je nachdem, welches Lämpchen Sie auf der Anzeige sehen, müssen Sie entsprechend schnell reagieren. Leuchtet die kleine gelbe Zapfsäule, können Sie entspannt mit der Sprit-Reserve bis zur nächsten Tankstelle fahren. Sie erinnert Sie nur daran, dass Ihr Tank fast leer ist. Doch andere Leuchten weisen Sie auf schwerwiegende Probleme hin, die Sie ernst nehmen sollten – und zwar sofort. Welche das sind und was Sie tun sollten, wenn sie bei Ihnen aufleuchten.
Einige wichtige Kontrollleuchten im Überblick
Grundsätzlich sind die Kontrollleuchten Ihres Autos in gelbe und rote Symbole aufgeteilt. Gelbe Symbole warnen Sie, dass Ihre Sicherheit möglicherweise nicht gewährleistet ist. Rote Symbole sagen deutlich: Da ist Gefahr im Verzug! Dann müssen Sie zeitnah handeln. Das signalisieren Ihnen die wichtigsten Kontrollleuchten – und was Sie im Falle eines Falles unternehmen sollten. Wann immer Sie nicht sicher sind, hilft ein Blick in die Betriebsanleitung oder das Bordbuch Ihres Autos.
Rote Kontrollleuchten
Batterie-Warnsymbol: Ab in die Werkstatt
Kleines Symbol, aber großes Problem. Das Batterie-Symbol weist entweder darauf hin, dass Ihr Auto zum Beispiel beim Anfahren an der Ampel ausgegangen ist und Sie einfach nochmal die Zündung einschalten müssen. Bleibt das Symbol aber während der Fahrt sichtbar, sollten Sie das Batterie-Warnsymbol und vor allem das dahinterliegende Problem dringend ernstnehmen. Der Generator könnte defekt oder eine elektrische Verbindung unterbrochen sein. Wenn möglich, schalten Sie den Motor nicht aus und fahren direkt zur nächsten Werkstatt. Wenn Sie allerdings eine elektrische Servolenkung haben, wird sich Ihr Fahrzeug eventuell nur noch schwer lenken lassen. Außerdem könnte der Keilriemen gerissen sein oder die Lichtmaschine versagt haben. Dann sollten Sie sofort anhalten, damit der Motor nicht überhitzt, und einen Pannendienst rufen.
Leuchtende Ölkanne: Warten Sie nicht
Es gibt zwei verschiedene Ölkannen-Symbole. Doch beide erfordern, dass Sie sofort handeln. Bei der Ölkanne mit einer Zick-Zack-Linie und den Buchstaben MIN sollten Sie umgehend den Ölstand kontrollieren und an der nächsten Tankstelle Motoröl nachfüllen. Achten Sie darauf, dass Sie dabei gerade stehen, nicht etwa am Hang, und dass Ihr Motor erst etwas abkühlt.
Sehen Sie lediglich eine rote Ölkanne, bedeutet das Alarmstufe rot. Der Motoröldruck ist bereits viel zu niedrig. Sie müssen sofort anhalten und das richtige Motoröl nachfüllen. Warten Sie nicht zu lange, denn ein Motorschaden bedeutet oft das Ende für Ihr Fahrzeug. In den meisten Fällen ist anschließend auch ein Werkstattbesuch notwendig oder wird zumindest empfohlen, um schwere Schäden auszuschließen.
Thermometer im Wasser: Sofort anhalten
Der Motor ist überhitzt! Meistens liegt das daran, dass zu wenig Kühlwasser im System ist. Halten Sie also bei der nächsten Gelegenheit an und lassen den Motor abkühlen. Füllen Sie schnellstmöglich Kühlwasser nach. Es ist wirklich ratsam, dass Sie regelmäßig den Füllstand kontrollieren, damit es gar nicht erst so weit kommt.
Anschnallzeichen: Keine Panik, aber handeln
Im Idealfall ist das rote Anschnallzeichen das Symbol, das Sie am häufigsten, aber auch am kürzesten sehen. Schnallen Sie sich sofort an, sonst droht ein Bußgeld und natürlich auch Gefahr. Das Symbol leuchtet übrigens nicht nur, wenn Sie nicht angeschnallt sind, sondern auch wenn es einen Ihrer Beifahrer betrifft. Stellen Sie also sicher, dass alle Insassen den Anschnallgurt anlegen.
Ausrufezeichen im Kreis: Schreit nach Pannendienst
Das rote Symbol mit einem Ausrufezeichen in einem Kreis weist Sie auf eine Gefahr hin, die in Verbindung zu Ihren Bremsen steht. Sie kann verschiedene Bedeutungen haben. Zunächst kann sie ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Handbremse noch angezogen ist. Dann lösen Sie diese einfach und können unbesorgt losfahren. Können Sie die Handbremse als Grund für das Leuchten ausschließen, sollten Sie genauer hinsehen. Bremsversagen droht! Vielleicht ist die Bremsflüssigkeit gesunken oder Ihre Bremsbeläge sind abgefahren. So sollten Sie nicht los- oder weiterfahren, da Sie Ihr Fahrzeug nicht mehr sicher zum Stehen bringen können. Der ADAC rät von einer Weiterfahrt ab und empfiehlt, den Pannendienst zu rufen. Sorgen Sie für einen Austausch der betreffenden Teile und nehmen Sie Probleme mit den Bremsen unbedingt ernst.
Gelbe Kontrollleuchten – Sicherheitsüberprüfungen
Auto mit gelben Schlangenlinien: Schleudergefahr
Die gelben Schlangenlinien sollen verdeutlichen, dass das Auto auf dem Bild ins Schleudern geraten ist. Es zeigt an, dass das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) aktiv ist. Auf nassen, vereisten oder verschneiten Straßen regelt das ESP und beugt vor, dass auch Sie ins Schleudern geraten. In kritischen Situationen leuchtet die Kontrolllampe auf und zeigt Ihnen an, dass es arbeitet. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an und fahren Sie vorsichtig. Leuchtet das ESP-Symbol aber dauerhaft, sollten Sie aufmerksam werden. Das ESP ist dann nämlich abgeschaltet oder defekt! Verringern Sie das Tempo, fahren Sie vorsichtig und lassen Sie Ihr ESP überprüfen.
Kontrollleuchte Motorblock: Größere Baustelle
Leuchtet die gelbe Motorkontrollleuchte, hat Ihr Fahrzeug ein Problem mit der Motorsteuerung. Im gleichen Zuge kann der Schadstoffausstoß erhöht sein. Ursache kann eine defekte Lambdasonde sein. Oder ein Marder war an Ihrem Auto zugange und hat ein Kabel beschädigt. Vereinbaren Sie einen Werkstattbesuch und lassen Sie von Profis checken, was das Problem ist.
Ausrufezeichen im Reifen: Liegenbleiben droht
Bei diesem Zeichen muss man schon etwas genauer hinsehen. Dann erkennt man einen platten Reifen, in dessen Mitte sich ein Ausrufezeichen befindet. Wenn etwas mit dem Reifendruck nicht stimmt, blinkt dieses Kontrollzeichen auf. Entweder der Reifendruck ist zu niedrig, es fehlt an einer Kalibrierung oder Sie haben einen Platten aufgrund einer Beschädigung. Eine Reifenpanne droht. Halten Sie an und lesen Sie in der Bedienungsanleitung nach, was zu tun ist, oder rufen Sie einfach den Pannendienst.
Beifahrer mit Airbag: Das Rückhaltesystem schwächelt
Wenn der Fahrer mit Airbag aufleuchtet, lauert Funktionsversagen des Airbags oder des Gurtstraffers. Ein erhebliches Sicherheitsrisiko bei einem Unfall. Oder aber der Beifahrerairbag ist nicht defekt, sondern nur deaktiviert. Vielleicht war das Ihre Absicht, weil Sie dort einen Kindersitz installiert haben. In diesem Fall ist natürlich alles in Ordnung. Haben Sie ihn aber nicht absichtlich ausgeschaltet, sollten Sie sofort eine Werkstatt aufsuchen.
Nebelschlussleuchte: Bitte wieder ausschalten
Wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet ist, erscheint auch die entsprechende gelbe Kontrollleuchte. Natürlich dürfen Sie die Nebelschlussleuchte verwenden, müssen sie aber außerhalb von Nebel auch wieder ausschalten. In Deutschland ist sie nämlich nur erlaubt, wenn die Sicht durch Nebel geringer als 50 Meter ist. Daher leuchtet die Kontrollleuchte auch als Erinnerung daran, dass man sie wieder ausschält, wenn man sie nicht mehr braucht.
Kreis mit gestrichelten Linien: Bremsbeläge fällig
Um den gelben Kreis, der den Reifen darstellt, sind links und rechts jeweils drei kurze Striche abgebildet. Sie stehen für die Bremsbeläge – die abgefahren sind, wenn dieses Symbol leuchtet. Sie können erst einmal weiterfahren. Lassen Sie die Bremsbeläge aber schnellstmöglich ersetzen, um Ihre Sicherheit und die aller Verkehrsteilnehmer nicht zu riskieren.
Ob Motoröl oder neue Bremsbeläge – manchmal muss es schnell gehen. Deswegen können sie die meisten Ersatzteile für Ihr Fahrzeug auch online bestellen. So können Sie defekte Teile günstig und vor allem schnell ersetzen. Weitere Kontrollleuchten und was Sie tun müssen, wenn sie aufleuchten, finden Sie in der Betriebsanleitung oder dem Bordbuch Ihres Autos.
